Fotografien & Texte

Mittenwald 2022 + 2023

3. - 24. September

Pünktlich um 6:37 am Südkreuz abgefahren und 2 Minuten zu spät in München angekommen. Damit bekamen wir bequem den Zug nach Innsbruck. Innsbruck? Ja, zwischen Murnau und Mittenwald ist SEV (Schienenersatzverkehr), weil die Strecke nach dem schlimmen Unfall Anfang Juni immer noch gesperrt ist. Damit bekommen wir schlecht die Räder mit. Der Zug nach Venedig Santa Lucia war rappelvoll. Der Fahrradtransport war gut organisiert. Eine gute Stunde Umsteigezeit für den Zug nach Mittenwald, er stand aber schon bereit. Immer wieder beeindruckend, wie sich der Zug zum Zirler Berg über dem Inntal hinaufschraubt. Um 15:38 in Mittenwald angekommen. Zweimal von den ÖBB-Kondukteuren „passt“ gehört, als wir unsere seltsamen Fahrkarten, die uns ganz anders führen sollten, vorwiesen. Was finde ich „passt“ angenehm. Die 5 Minuten zum Quartier geradelt. Wirtin Karin gedrückt, die Räder in der Garage eingestellt und erstmal etwas Schlaf nachgeholt. Danach ging es in den Gasthof Stern, Fotofreund Dieter hatte für uns einen Tisch reserviert. Wir sind wieder angekommen, schön.

So komfortabel die verunglückte Hinfahrt doch noch geklappt hat, so beschissen lässt sich die Rückfahrt regeln. Der Mittenwalder Bahnhof hat nicht mal mehr einen Schalter. Um unsere Sachen zu regeln, müssen wir erst die 20 km nach Garmisch fahren. Mittenwald ist nicht gerade klein und hat viele Feriengäste. Der elektronische Fahrplan zeigte bis gestern zwar wieder Züge von Mittenwald nach München an, heute sieht es aber ganz anders aus. Unseren schönen durchgehenden Zug nach Berlin gibt es nicht mehr, er setzt erst in München ein. Ob ab dort unsere Platzreservierungen für die Räder noch gelten? Sie scheinen noch zu gelten. So kulant wie in Berlin ging es jedoch nicht ab. Wir bekamen ein Formular, mit dem wir den Umweg geltend machen können. Schauen wir mal, ob das klappt. Immerhin kostet die Extratour knapp 100 €.

Mann, ich bin kein Leser der Regenbogenpresse, aber heute am 8.9. ist Elisabeth II. gestorben. Sie hat mich fast ein Leben lang begleitet. Sie war ein Licht in unserer dunklen politischen Welt. Nun haben wir innerhalb von 7 Tagen Michail Gorbatschow, Christian Ströbele und Elisabeth verloren, was für ein Verlust! Dabei gibt es so viele, auf die wir verzichten könnten.

Jetzt ist der 11. September 2001 schon wieder 21 Jahre her. Jeder weiß, wo er war, als die beiden Flugzeuge ins World Trade Center flogen. Wir waren nicht weit von hier, in Scheffau am Wilden Kaiser.

Überraschung an der Bergseite der Partnachklamm. Man kommt vom Berg herunter und steht vor einem gesperrten Drehkreuz und einem Automaten. Wer es nicht passend hat, darf mühsam zurück auf den Berg, wo er gerade hergekommen war. Wer sich das ausgedacht hat, muss mit dem Klammerbeutel gepudert worden sein. Ein echter Schildbürgerstreich. Früher war es so, dass man durch die Klamm gehen konnte und am unteren Kassenhäuschen sein Obolus entrichten. Heute ist dort ein weiteres Drehkreuz und das Kassenhäuschen ist verrammelt. Ich kann es nur wiederholen, eine schwachsinnige Regelung.


Die Rückfahrt, auch über Innsbruck, lief wie geschmiert. Nun ja, wir mussten früher aufstehen und es fühlt sich komisch an, wenn man erst mal in die entgegengesetzte Richtung fährt, aber alle Anschlüsse klappten. Natürlich hat man uns unserer superbequemen Heimfahrt, ohne Umsteigen beraubt. Der Schienenersatzverkehr wird dem Markt Mittenwald noch eine Weile erhalten bleiben. Mehr noch, er gestaltet sich immer chaotischer. Uns hat er jedenfalls eine Radtour Richtung Grainau und Eibsee gekostet, bei der wir gerne die Bahn von Garmisch nach Mittenwald in Anspruch genommen hätten. Den Berg wollten wir uns ersparen.

Der Zug war 20 Minuten zu früh in Berlin-Südkreuz. Das es so was gibt.

Inzwischen sind wir die Leute, die wir früher immer belächelt hatten. Wir fahren immer wieder an dieselbe Stelle. Das schlägt sich auch in den Bildern wieder. Es ist fast alles schon fotografiert, aber es gab viele Tiere, wir mögen Pferde, Ziegen und Rinder. Was neu ist, sind diverse Veranstaltungen, die uns früher nicht so interessiert haben.


Wir waren inzwischen so oft in Mittenwald, dass es kaum neue Bilder gibt. Dafür finden wir selbst im Dunklen alle Wege zu den Wirtschaften und zum Rewe-Markt. Deshalb hier einmal Tierbilder aus Mittenwald 2023. Wir haben den Schienenersatzverkehr nach Mittenwald gepachtet, sehr ärgerlich. Aber immerhin hat uns die DB und die ÖBB sehr pünktlich hin und zurückgebracht, was bisher nicht oft vorkam.