Fotografien & Texte

Erinnerungen an 34 Jahre Flugsicherung, Vortrag zu meinem Berufsabschluss


Diesen Vortrag habe ich zu meinem Berufsabschluss im November 2011 geschrieben. Vorgetragen hat ihn mein ehemaliger Chef bei der US-Airforce Reinhard P., weil ich über einige Stellen nicht hinweggekommen wäre. Außerdem bin ich kein guter Vorleser. Zur Abschlussfeier am 7.11.2011 waren Kollegen und Leute, mit denen ich beruflich zu tun hatte, gekommen. Aus Datenschutzgründen habe ich vorsorglich alle Nachnamen abgekürzt. Im Originalvortag waren sie natürlich komplett, zumal viele der Leute persönlich anwesend waren.

Statt euch wie sonst bei mir üblich mit tausenden Bildern zu langweilen, möchte ich euch etwas über meine Arbeit, deren Randbedingungen und über den Flughafen Tempelhof erzählen.

Ich wohne seit 1958 in Steglitz in derselben Wohnung mitten in der Einflugschneise etwa so weit entfernt vom Flughafen Tempelhof, wie die bürgerbewegten Mahlower von Schönefeld. Schon als Kind drückte ich mir in der S-Bahn zwischen den S-Bahn-Stationen Tempelhof und Hermannstraße die Nase an der Scheibe platt, um den Flughafen Tempelhof zu sehen. Am Tag der offenen Tür, neudeutsch Open House, war ich Stammgast auf dem Platz. Später – in meiner Zeit bei den Amis – sollte ich dieses Ereignis auch von der anderen Seite kennen lernen. Während des Open House waren alle so beschäftigt, dass möglichst niemand Fahrstuhl fahren sollte, schon gar nicht stecken bleiben, denn befreit worden wäre der Arme wahrscheinlich erst am Montag nach dem Veranstaltungswochenende: mumifiziert!

Geflogen bin ich damals als Kind leider nie. Ich konnte vor Neid erblassen, wenn während der Kinderverschickung DDR-Flüchtlingskinder bis nach Hamburg, Nürnberg oder Hannover fliegen durften oder eigentlich mussten, während die anderen mit dem Reisebus oder dem Interzonenzug fuhren. Natürlich flogen sie von Tempelhof. Wir konnten nur berichten, dass wir die Mickey-Mäuse und Illus vor den Grenzern verstecken sollten, während die anderen begeistert vom Flug mit Luftlöchern und schicken Stewardessen erzählen konnten und sogar noch einen PanAm-Sticker mitbrachten.

Auch meine Lehrzeit als Fernmeldehandwerker von 1968 bis 1971 verbrachte ich mitten in der Einflugschneise im Fernmeldeamt 3 in der Ringbahnstraße bei der Deutschen Bundespost. Jeder Unterricht, jede Unterweisung wurde unterbrochen, wenn ein Flugzeug über uns hinweg donnerte, der Flughafen war verdammt nahe. Besonders laut wurde es, wenn es sich um eine Super-One-Eleven, die TU-134 des Westens, handelte.

Und genau auf diesem Flughafen sollte ich danach arbeiten! Nach meinem Studium begann ich nämlich am 1. März 1977 meine Arbeit bei der Flugsicherung auf dem Flughafen Tempelhof.  Das bedeutete:  ein Job bei den Amis. Als ich morgens um 8 Uhr durch die Tür der Personalstelle am Columbiadamm 2 wollte, wurde von innen abgeschlossen. Alarm, das geht ja gut los, dachte ich mir. Es ist ja auch gut geworden. Mein Chef, Erhard E. F., war ein würdiger älterer Herr, damals so alt wie ich jetzt. Das mit dem Alter habe ich nun geschafft, aber das mit der Würde? F. war ein unangreifbarer, liebenswerter Patriarch. Was das mit dem E-Punkt in seinem Vornamen bedeutete, weiß ich bis heute nicht. Vielleicht klang es einfach amerikanischer, so wie John F., oder es bedeutete auch nur Eddie. Mein direkter Vorturner, Supervisor Werner G., verpasste mir, wie fast jedem Kollegen, einen Spitznamen, nämlich „Bubi“. So hieß Reinhard P. „Adam“, Erwin S. „Dicker“ (wie sinnig). Ich muss wohl damals noch etwas anders ausgesehen haben. Bubi war bei den Amis allerdings ein eindeutiger Begriff, wenn jetzt gerade keine Frauen zuhören: Bubis (Boobies) sind große Brüste. Dies erzeugte doch oft einen Lacher. Gemeint war aber eher so etwas wie Bubi bei Bubi Scholz. Bernd B., der vor mir schon dabei war, erklärte mir unter Zuhilfenahme von vielen amerikanisch-englischen Worten die Flugsicherung. Ich arbeitete meistens im BARTCC, Berlin Air Route Traffic Control Center. Die amerikanischen Fluglotsen wechselten im 2 - 3 jährigen Turnus. Wenn sie neu ankamen, wurde man das Gefühl nicht los, dass sie sich wunderten, dass nicht alle Deutschen ein Hitlerbärtchen trugen. Beim Kommunismus auf der anderen Seite der Mauer dachten sie an Hörner und Pferdefuß. Das Wasser im fremden Land wurde nicht getrunken: Don’t drink the water in foreign countries. Das gab sich aber in kürzester Zeit. Die Amerikaner waren ganz normale Leute, wie wir auch, nur halt etwas anders. Auch die Vorbehalte eines Spätachtundsechzigers wegen des Vietnamkrieges gerieten bei mir schnell in den Hintergrund. Viele Soldaten waren Vietnam-Veteranen.

Es gab einige Gemeinsamkeiten zwischen der amerikanischen Flugsicherung, damals, und der Deutschen Flugsicherung, heute. Die Sicherheitsnadel Herr von St. hieß G., der meistens einen dunklen Ledermantel oder einen Trenchcoat trug. Das Audit hieß damals IG, Inspection General. Die Inbetriebhaltungs-Richtlinie hieß Local Workcard. Prokom gab es in Form von Überprüfungen, wie man z.B. einen Empfänger abgleicht. Wichtig war dabei, dass man die Local Workcards strikt beachtete, keine Ringe, Ketten und Armbanduhr dabei trug. Sogar ein SAP gab es schon als 349er Form, die dann auf Lochkarten übertragen wurde. Also so weit weg waren wir von der DFS gar nicht, nur der Flughafen Schönefeld war unendlich weit weg. 12 Jahre vergingen in Routine, wenn man einmal von einigen Erneuerungen der Anlagen absieht. Die Geräte von Rohde & Schwarz wurden besser, um heute wieder schlechter zu werden. Bemerkenswert war allerdings die Ablösung der zuverlässigen Siemens-Sprachvermittlung durch die amerikanische OJ 314. Mit diesem Schrott wurde die Kostenrechnung bei den Amis eingeführt. Sie war nur mit einem riesigen Schwarzbestand an Ersatzteilen in Betrieb zu halten, was uns bei einem Audit, sorry bei einer IG, eine massive Abweichung einbrachte. Das einzig Positive dieser Anlage war, dass meine damalige Technikchefin Major Betty B. sich am Schluss mit den Worten „Good Bye, Mr. OJ 314“ von mir verabschiedete. Wir Zivilangestellten bekamen, als Mitglied einer militärischen Einheit, sogar einen Orden, für „Fortgesetzte überragende Leistung“, oder so ähnlich. War eigentlich ganz nett. Den Orden trägt jetzt meine Frau zum kleinen Schwarzen, weil recht hübsch emailliert und dezent. 1989 begannen wir mit der Planung der Erneuerung der Sende-Empfangsstelle Döbraberg, als die Wende über uns hereinbrach. Am 9. November weilte ich mit meiner Ex-Freundin und jetzigen Frau Bärbel zum Kurzurlaub im Rheingau. Nach einer ausgiebigen Weinprobe war Bärbel schon im Bett, während ich in der Hotellobby bei einem Absacker zufällig auf den Fernseher schaute und meinen Augen nicht traute. Ich flitzte nach oben und weckte sie mit den Worten: Die sitzen in Berlin auf der Mauer“, Frage: Auf welcher Mauer? Am nächsten Tag dann in einer Weinstube: „Was denn, ihr schon hier?“. Dann waren aber auch schon die ersten Gedanken da, dass sich mit meiner Arbeit etwas ändern könnte, ich hatte frühes Vertrauen in die Wende. Wieder zu Hause, Montag früh nach meinem ersten Nachtdienst, bin ich mit dem Rad zum Potsdamer Platz gefahren. Da hoppelten die Trabbis auf Lochblechen, mit denen während der Blockade 48 Behelfslandebahnen auch in Tempelhof gebaut wurden, durch das Niemandsland in den Westen. Es war tatsächlich wahr, bei mir kullerten die Tränen. Ab Weihnachten konnte man ohne Trödel in den Osten fahren. Ich besuchte oft unmittelbar nach der Arbeit meine Tante Käthe in Baumschulenweg, weil es gleich um die Ecke lag. Das stellte mich vor das unlösbare Problem, was mache ich mit meinem Dienstausweis, den ich nicht mit in die DDR mitnehmen durfte. Dieses Problem ist bis heute nicht gelöst. Der Ausweis liegt jetzt in meinem Staubregal bei den Erinnerungsstücken, wurde weder zurückgefordert, noch ungültig gemacht. Die Zeit bis zur Wiedervereinigung ist deutsche Geschichte und wir waren mittendrin. Flugsicherungsmäßig gibt es zu berichten, dass ein feuchtes Kabel an der Waltersdorfer Chaussee zusammen geknippert wurde, damit bestand eine Sprechverbindung zwischen Schönefeld und Tempelhof. Die SE-Stelle Döbraberg wurde umgebaut, ich schrieb dafür ein Stück Software und durfte mit bauen. Ich war immer gerne dort unten, da es dort sehr familiär zugeht. Mit dem damaligen Chef der Fernmeldeabteilung und jetzigen örtlichen Vertrauensmann, Wolfgang R. bin ich immer noch befreundet. Wenn ich dort unten bin, gibt es bei Hilde und Wolfgang Kaffee und Kuchen. Es gibt in diesem Zusammenhang noch eine deutsch-deutsche Geschichte. Wir durften inzwischen mit unserer dunkelblauen VW-Doppelkabine, die Interzonen-Autobahn nach Hof benutzen und dies ohne offizielles Autokennzeichen, nur US-Airforce mit einer Nummer, ohne richtige Fahrzeugpapiere. Bei der Rückfahrt vom Döbraberg, bei einer P-Pause auf einem kleinen Parkplatz tauchte hinter unserem Dunkelblauen ein weiß-grüner Lada auf. Zwei Volkspolizisten stiegen aus und schauten sich unser seltsames US-Airforce-Fahrzeug genau an. Ich sagte zu Reinhard P.: Gleich erleben wir was. Die beiden Grünen stiegen dann jedoch wieder in ihren Lada ein und fuhren weiter. Wahrscheinlich dachten sie wir sprechen nur englisch und sie nur deutsch oder russisch, wer weiß. Der letzte Tag vor der deutschen Einheit bedingte noch ein paar Restarbeiten im BARTCC. Deshalb waren Reinhard P., Klaus T. und ich noch abends am Schaffen. Wir feierten danach fast in den nächsten Tag hinein, denn Reinhard P. wusste schon bei seiner Geburt vom Termin der deutschen Wiedervereinigung. Etwas Kurioses gibt es noch von den Amerikanern zu berichten: Viele glaubten, dass die Besatzungszeit völkerrechtlich nach 50 Jahren enden müsse, nun waren wir 5 Jahre schneller.

Am Morgen des Tages der Einheit war dann das Vorfeld in Tempelhof voll mit kleinen Privatmaschinen. Die amerikanischen Fluglotsen mussten ja ab diesem Tag nach deutschen Verfahren arbeiten und dann diese plötzliche Vervielfachung des Flugverkehrs. Alle wollten am ersten möglichen Tag nach Berlin-Tempelhof. Schönefeld und Tempelhof waren nun in einem einzigen Luftraum mit zwei Centern dicht an dicht. Die neuen Herren der BFS, die ersten FDBler der Ex-Interflug und die Bundeswehr zogen im BARTCC ein. Die Bundeswehr gab einen zünftigen, stark alkoholischen Einstand im ehemaligen Flughafenrestaurant. Am nächsten Tag war es in der Flugsicherung sehr still. Etwas später kamen dann auch sowjetische Fluglotsen, um den Abzug der Roten Armee zu leiten. Der zivile Luftverkehr lebte wieder in Tempelhof auf, nachdem er 1976 nach Tegel umgezogen war. Die Lufthansa war erstmals nach dem Krieg wieder da. PanAm ging pleite, ihr fehlte der garantierte, gut subventionierte West-Berliner Luftverkehr.

Die Mitarbeiter der Interflug-Flugsicherung gingen unmittelbar, per Staatsvertrag, zur BFS (Bundesanstalt für Flugsicherung) über, die US-Mission folgte auch bald, nur für die Techniker der US-Airforce begann eine Zeit der Ungewissheit. Die Amerikaner wollten uns gewinnbringend an die BFS ausleihen und Hanns-Jörg B., höchster BFSler und Oberabenteurer im wilden Osten, wollte uns nicht haben. Beim ersten Treffen zwischen uns US-Technikern und der Technikspitze der BFS schlief deren Chef am Tisch ein. Wer war‘s gewesen? Die ersten Techniker der BFS-Ex-Interflug kamen bei uns hereinschauen, mit dabei waren Frank V., Bernd F., Andreas H. und Frank M., wir immer noch zwischen Baum und Borke. Von einem Tag zum anderen wurden wir doch noch von der BFS übernommen. Irgendwer hatte Mitleid, oder sollte doch jemand erkannt haben, dass man eine Installation, wie einen so großen Flughafen, nicht ohne Leute mit Ortskenntnissen übernehmen kann? Spaß beiseite, Reinhard P. hat hinter den Kulissen viel gewühlt. Wir waren nun die P.-Truppe. Martina S. und Christine M. kamen plötzlich und unerwartet aus dem Mutterschaftsurlaub zurück. Die beiden hatte jemand vergessen, in der Eile. Jeanette L. und Otto B. nahmen die Anlagen der Amis für die BFS in Besitz.

Es gab eine Demonstration gegen die Entlassung der US-Zivilangestellten auf dem Platz der Luftbrücke. Wer war dabei? Die Presse, Funk und Fernsehen, der US-Betriebsratsvorsitzende Werner O., höchstens 20 ehemalige Kollegen und in alter Solidarität Lutz C. und ich. Der Rest machte lieber Mittagspause. Das war‘s.

Die Amerikaner zogen ab. Der bittere Nachgeschmack: Von ehemals 750 Zivilangestellten auf dem Flughafen reihten sich etwa 700 ins Arbeitslosenheer ein. Die verdienten Träger der Ernst-Reuter-Medaille und Garanten der Freiheit West-Berlins wurden vom Berliner Senat fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Die restlichen 50 waren die Kollegen von Feuerwehr, Heizkraftwerk und wir 14 FS-Techniker. Wir bekamen sogar die gleiche finanzielle Abfindung wie die anderen, obwohl wir Anschlussverträge hatten.

Nun sollte für uns Angestellte des öffentlichen Dienstes endlich die bundesdeutsche Ordnung und Sicherheit eintreten. Pustekuchen - es gab Eingruppierungsprobleme, das Dienstalter wurde nicht anerkannt, Briefe wurden nicht beantwortet, Posteingangsbücher wurden nicht geführt und als Krönung fanden Schichtzuschlagsabrechnungen ihr Endlager in einer Schublade der Verwaltungschefin. Ich bekam ein knappes Jahr nur Abschlagszahlungen, Rückrechnungen, Rückrechnungen der Rückrechnung  usw. Wenn ich richtig gerechnet habe, bekomme ich noch rund 100 DM vom Bund, Schwamm drüber. Hanns-Jörg B. ging seiner Lieblingsbeschäftigung nach, die BFS-Parkplätze zu kontrollieren. So wurde ich zur Rede gestellt, warum unser Dienstwagen auf dem Frauenparkplatz stehe. Antwort: Christine M. kam gestern spät von einer Fahrt wieder. War zwar gelogen, ging aber durch.

Mit dem Tag des Übergangs zur DFS im Oktober 1993 war das alles vergessen, nur B. blieb uns erhalten. Die Gehaltsabrechnungen stimmten auf Punkt und Komma vom ersten Tag an. Klaus K. hat beim ersten Tarifvertrag und bei den Übernahmebedingungen ganze Arbeit geleistet, dafür können ihm die begünstigten Kollegen noch heute die Füße küssen. Ich hoffe, es geht ihm einigermaßen gut. Die meisten Mitarbeiter der BFS waren Beamte, die wollten zum Übertritt überredet werden. Das war der Grund für den günstigen Tarifvertrag und weitere Lockangebote. Ich war kein Beamter, schwamm nur auf der Welle mit. Das Begrüßungsgeld war meine erste Leica. Nun hatte ich den dritten Arbeitgeber und war immer noch in Tempelhof.

Die meisten Kollegen der P.-Truppe gingen in die ZÜ-Tempelhof, Lutz C. baute die SE-Stellen mit Wolfgang Z. im Osten mit auf und ich fing bei Werner T. und Helmuth K. im örtlichen Planungsstab der RK an zu arbeiten. Das ging dem anarchischen Prinzip der Zeit folgend, einfach per Zuruf. Ich hielt allerdings noch den COM-Bereich von BARTCC und TWR-THF aufrecht. Es war die befriedigendste und kreativste Zeit in meinem Berufsleben. Keiner sagte uns, wie wir zu arbeiten hatten, mit wem wir korrespondieren durften, mit welcher Farbe unterschrieben werden durfte. Dies hat sicher der Korruption Tür und Tor geöffnet. Peter B. und Detlef F. kamen dazu. Ich kümmerte mich um die Fernmelde-Infrastruktur und das Telekom-Geschäft. Seit dieser Zeit arbeite ich mit Monika H. zusammen. Es funktionierte alles ohne administratives Korsett, die Aufbruchstimmung war stark. Viele Reisen nach Offenbach, Langen und Wien, man war bekannt. Nur ein Fehltritt Werner T. zu Lutz C. und mir: „Ihr wart doch nur die Hilfsbeatles der Amis“. Verziehen! Die Administration war noch im fernen Schönefeld, die kam erst mit dem Tag des Auslaufens der Dschungelprämie, das war die Belohnung für die Entwicklungshilfe im nahen Osten, nach Tempelhof. Die hätte es im Ex-West-Berlin nicht gegeben. Nach rund 18 Monaten gingen wir am 9. November 1994 mit der RK-Berlin in Betrieb. 9. November, welch ein Datum! Reichskristallnacht, Wende, Eröffnung der RK-Berlin und wenn ich gut zirkele, Eintritt in meinen Vorruhestand. 17 von 34 Jahren Flugsicherung waren für mich vorbei. Halbzeit, wusste ich damals aber noch nicht. Die RK-Berlin hieß leider auch Interims-Zentrale, damit war die Zündschnur schon gelegt. Christopher R., Hans-Joachim E., Hans-Joachim D., Gott sei Dank, aber das ist eine andere Geschichte, und Manuel M. gingen in den vorgezogenen Ruhestand.

Die RK-Berlin war in Betrieb. Günther W., Eckart S., Robert W. und ihre Leute von Siemens und Frequentis haben gut gearbeitet. W.'s Wahlspruch war: Für Krügerrand macht er alles. Er hat sich seinen Krügerrand ehrlich verdient. Günther W. arbeitete schon zu Airforce-Zeiten für uns. Noch war Frequentis 3 Monate vor Ort dabei. Danach begann die volle Eigenverantwortung. Hermann B., Helmuth K., Werner T., Jürgen W., Klaus T., Jochen F. und Reinhard P. gingen in den Ruhestand. Viele Ausbildungen, besonders bei Christian K., der Seele der Technikausbildung in Bad Langen, waren angesagt. Danke Christian, hoffentlich geht es dir gut. Der zweite bemerkenswerte Lehrer war Wolfgang K., er sagte in Anspielung auf die hessische Dominanz in der Flugsicherung: Das schlimmste, was mir passieren kann, ist, dass meine Kinder hesse babbele. Er musste aber auch einen einstecken, während der M56–Rechnerausbildung von einem Schüler: Ach, wissen sie, Herr K., für Computer habe ich mich noch nie interessiert.  Erwähnen möchte ich noch Karl S. (Tasten-Kalle), er war der ruhende Pol und Produktmanager des SVS-A. Dies war die beste und stabilste Anlage in meinem Berufsleben, auch durch den Einsatz Karl S.'s. Es gab keine Frage, die er nicht beantwortete, wenn auch immer mit Bedacht. Wer ihn kennt, weiß was ich meine. Für mich war er der beste Produktmanager aller Zeiten.

Die DFS merkte schnell, dass Klotzen statt Kleckern Geld kostete. Zuerst merkte man das an der Reisekostenverordnung. Ursprünglich flog man Business-Klasse, durfte bei längeren Reisen jedes Wochenende nach Hause fliegen etc. Das war plötzlich vorbei. Dabei erwischte es mich kalt. Die Reisekostenverordnung wurde in einer Nacht- und Nebelaktion zum Jahresanfang 1995 geändert. Ich hatte das Glück, gleich nach Neujahr zwei Wochen nach Langen zu müssen und natürlich keine Ahnung von den Veränderungen. Deshalb holte mich unsere Verwaltungschefin Uta M. persönlich aus dem Unterricht, um mir mitzuteilen, dass ich den bereits gebuchten Wochenend-Heimflug durch die geänderte Situation nicht antreten dürfe. Ich sagte ihr darauf hin, ich hätte nicht mal genügend Unterwäsche für die kommende Woche dabei. Ich bekam ausnahmsweise noch einmal die Genehmigung für den Flug, danach wurde es allerdings ernst. Der nächste Schnitt war ein gesplitteter Tarifvertrag für Altlasten und Neueinsteiger, dies schaffte erhebliche Neidsituationen. Inzwischen wachsen wir Altlasten aus der Firma heraus. Ist damit wieder alles in Ordnung? Die generöse Haltung der DFS war dahin, die Aufbruchsstimmung auch. Die Gewerkschaft Verdi verlor den Einfluss bei der DFS, nachdem der freie Heiligabend und Silvester für eine Gehaltserhöhung im Promillebereich geopfert wurden und viele Gründe mehr. Die neue Fachgewerkschaft GDF hatte, sehr zum Leidwesen der Geschäftsführung, einen kometenhaften Aufstieg.

Ein herber Einbruch war die Ausgliederung der MTG-Abteilung (Maschinen-Technik) aus der DFS. Vielleicht ein Vorgeschmack auf das, was kommen wird. Zum Weihnachtsfest 1998 wurde es den Kollegen gefühlvoll eröffnet. So schnell kann´s gehen. Karsten B. und Jürgen F. waren damals mit dabei. Bis vor Kurzem arbeitete ich mit ihnen, nun Vertreter von Hochtief, vertrauensvoll zusammen.

Neue Schreckgespenster standen am Horizont, das Betriebsstättenkonzept und die Zielorganisation.

Ein Berliner Bundestagsabgeordneter der Opposition, aus dem Verkehrsausschuss, setzte sich für den Erhalt der RK-Berlin ein. Nach der Wahl, nun in der Regierungspartei und Staatssekretär, wollte er davon nichts mehr wissen. Der Berliner Senat reagierte überhaupt nicht, so ist halt Politik. Dieter K. hatte die Chuzpe, die Entscheidung Bremen-Berlin in Berlin persönlich zu verkünden: And the winner is Berlin …. ähh, ich meinte Bremen. Eine herbe Niederlage für die Berliner, die nun gerade zusammengewachsen waren, das Ost-West Projekt war gelungen und plötzlich tot. Entscheidend waren die bessere Wirtschaftlichkeit und Kneipensituation in Bremen. Ob das so stimmte? Die Unternehmensberater Kienbaum meinten ja, obwohl dabei große Kostenanteile unter den Tisch gefallen sind. Eine Stammkneipe reicht den meisten Leuten. Die Million für das Gutachten hätte sich die DFS sparen können und vom Direktionsrecht Gebrauch machen sollen. Die alte westdeutsche Seilschaft hat wieder funktioniert. Hinterher musste Bremen anbauen, das konnte Kienbaum natürlich nicht voraussehen. So ist das halt mit bestellten Gefälligkeitsgutachten. Bis zum Umzug sollte es aber noch eine ganze Weile dauern, München kam, dank des Geistes von Franz-Josef Strauß, auch wieder ins Gespräch und stieg wie der Phönix aus der Asche.

Die Zielorganisation beinhaltete eine Menge von organisatorischen Umstrukturierungen, die ich nicht mehr nachvollziehen kann. Fest steht, dass viele Kollegen Lizenzen verloren, um neue machen zu dürfen. Ich schlüpfte so durch. Ich war immer noch in Tempelhof. Was man früher in der Technik auseinander pflückte, fügt man heute, nach Prüfauftrag und Roadshow, wieder zusammen. Warum wohl?

Intensiv widmete ich mich der Lizenzausbildung der neuen Kollegen, quälte sie mit Logarithmen, Pegelrechnung und Binär- Oktalrechnung. Den Ruf hatte ich nun weg, er eilte mir immer voraus. Auch die Praktikantenbetreuung machte ich gern. Die Geschichte mit dem Urstromtal durch den Flughafen Tempelhof habe ich oft erzählt, weil der Mensch was lernen soll.

Ein Highlight war das Y2k-Problem (Datumsproblem bei Computern im Jahr 2000). Alles, was Beine hatte, war Silvester 1999 auf der Arbeit. Klaus S., ein guter Jahrgang, ließ ein Buffet aufstellen. Wir durften unsere Frauen mitbringen. Passiert ist nichts, ich meine mit der Technik, nicht mit den Frauen. Es war wirklich ein ruhiges und billiges Silvester und - bis auf das Wetter - schön. Das Jahr 2000 war für mich schon als Kind magisch, ungeachtet der Tatsache, dass ich dann stark auf die Fünfzig zugehen würde. Mit „Traue keinem über dreißig“ konnte ich gut umgehen, vierzig ging auch gerade noch, aber fünfzig war schon ein Einschnitt. Nun ja, jetzt bin ich sechzig. Mit 30 war es das Knie, mit 40 die erste Brille, mit 50 war nichts, aber bald kam die Bandscheibe.

Wir arbeiteten weiter wie bisher am Erhalt und an der Optimierung der RK-Berlin. Lutz C. und ich reichten einen Verbesserungsvorschlag ein, der beinhaltete, die vielen Funk-Einzelleitungen in einem Multiplexernetz zu bündeln. Dadurch konnten erhebliche Leitungskosten eingespart werden. Die erzielte Prämie wurde von Georg D. (CNS-Chef) klein gerechnet, war aber immer noch erheblich. Hatten wir Weitblick? Durch Zufall, ja. Heute ginge es gar nicht mehr anders, da die Telekom diese kleinen Leitungen gar nicht mehr im Angebot hat. Das MUBANET, so hieß es auf einmal, wurde argwöhnisch beäugt. Produktmanager Rüdiger S., das Ingenieurbüro Manfred G., Lutz C. und ich arbeiteten unbeeindruckt weiter daran. Als es dann verwirklicht war und der Beweis erbracht war, dass es funktioniert, stürzten sich alle darauf. Durch Zweiwegeführung wurde die Sicherheit des Netzes erhöht. Die Feuerprobe fürs MUBANET, kam mit Baggerarbeiten am Tempelhofer Damm. Ein Glasfaserkabel wurde aus der Erde gezogen, die halbe RK war tot. Die SE-Stelle Laage war schon ins MUBANET gehoben und funktionierte noch komplett. Ein Nebeneffekt vom MUBANET war, dass man damit den gesamten Funkknoten Ost per Knopfdruck von einem Center in ein anderes Center umschalten konnte. Die Bremer wollten mit uns diesen Weg nicht gehen, wir stritten über das Konzept  der Funk-Transition bis aufs Messer.  Jede Besprechung mit Peter S. und seinen Bremern wurde zur Marter. Es wurde sogar ein Moderator benötigt. Wir setzten uns letztendlich durch.

Leider gibt es auch Trauriges zu berichten, einige Kollegen sind mitten aus ihrer Arbeit gerissen worden. Günther H., Towerlotse in Tempelhof, Sabine B., die Sekretärin des LT, Wolfram K. und Klaus B., Lehrer an der Akademie und Herr aller Formeln, Peter W., unser Chefelektriker, mein langjähriger Kollege Erwin S., unser Öffentlichkeitsarbeiter Gerhard S. und mein Freund und Kollege Frank H., der in seiner Verzweiflung den Freitod in Tempelhof wählte. Ich glaube, wenn ich besser hingeschaut hätte, wäre es zu verhindern gewesen, es schmerzt mich sehr und die Trauer geht nicht weg.

Wir werkelten unentwegt weiter an unserem eigenen Untergang, seltsam, nicht wahr? So sind halt die Techniker.

Zurück zum neuen Betriebsstättenkonzept: Am 12. März 2005 war es dann so weit. Der obere Luftraum wanderte nach Karlsruhe. Die Ebenenumschaltung im MUBANET funktionierte, ohne zu zucken, kein Wort darüber von den Bremern. Wer hat’s erfunden? Die RK-Berlin-Tempelhof begann zu sterben, ein Viertel der Lotsen war weg. Wir mussten den Tempelhofer Tower mit neuer Technik ausrüsten, da er noch an der Nabelschnur der RK hing. Die Firma Schmid Telekom lieferte dazu das Sprachvermittlungssystem und brachte uns einige Reisen nach Zürich ein. Eine tolle Hardware, ein toller Support, ein grottenschlechtes, kryptisches TMCS, Technical-Monitoring-Control-System. Gerard B. baute sie bei uns auf, ein feiner Kerl. Wir unternahmen einige gemeinsame Radtouren durch Berlin und die Mark.

Der Lobbyarbeit der DFS wurde vom Bundespräsidenten Horst Köhler 2005 ein Strich durch die Rechnung gemacht. Die Privatisierung der Flugsicherung war ihm nicht verfassungskonform genug, er verweigerte seine Unterschrift. Der traurige Denkanstoß dazu war der Unfall hoch über Überlingen. In abgeänderter Form wurde die Privatisierung dann letztendlich doch durch den Bundestag gewunken, zum Wohle der Firma und wahrscheinlich zum Nachteil der Technik. Die Flugsicherung möchte sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, Techniker gehören nicht dazu. Wir werden sehen.

Ein Highlight war die Fußball-WM 2006. Der Flugverkehr wäre, ohne die beiden Bahnen und die Abstellflächen in Tempelhof nicht zu packen gewesen. Bürgermeister Wowereit plant mit der ihm eigenen Ignoranz inzwischen schon Olympia Berlin 20XX.  Am Schluss sollte es 2036, zum Hundertsten der Nazi-Spiele werden. Ungeschickter geht es nicht. (Dies ist nachträglich ergänzt, gehört jedoch, wegen der Ungeheuerlichkeit hier mit rein).  Die WM war das letzte Aufbäumen Tempelhofs. Nach dem Weggang von München kam, nach einem rauschenden Privatfest im Kreuzberger Kaiserstein, mit Bremen im Dezember 2006 das Ende. Es kamen auch noch einige  -  inzwischen  Karlsruher - Lotsen zum Tod der RK. Hubertus W. ließ sie aber nur kurz und erst nach vielem Hin und Her herein, eine Schande gegenüber Leuten, die viele Jahre in Tempelhof gearbeitet hatten. Der letzte Flieger wurde mit Klatschen verabschiedet. Klatschen nach dem Sterben?! Dennoch hätte die Schließung der RK durchaus für mich von Vorteil sein können. Originaltext von Volkmar L.: „Wenn die RK schließt, gehen Sie in den Ruhestand, Herr Götze“. Lothar S. und Jürgen H. gingen, ich durfte nicht. Immerhin waren Rainer P. und ich die ältesten Verbliebenen und ziemlich nah dran.

Nach dem Rückbau der RK-Tempelhof ging ich nach Tegel, um René D. sein Wissen abzuluchsen. Man schickte mir meinen Bandscheibenstuhl, der eigentlich schon im Airportcenter-Schönefeld angekommen war, hinterher. Seitdem bin ich unser Mann in Tegel. Meinen Schreibtisch im AC übernahm Martin B., das war auch gut so. Der Lieblingsspruch von René D.: Ich habe meine Zukunft bei der DFS hinter mir, den Spruch übernehme ich jetzt. Er hat mir einen geordneten Laden überlassen.

Der Flughafen Tempelhof schloss am 30. Oktober 2008. Die Bürgerinitiative für den Erhalt Tempelhofs hat die Volksabstimmung verloren und Berlin damit den schönsten Flughafen der Welt. Die alten Leutchen gaben sich in den Wahlbüros West-Berlins die Klinke in die Hand, die ehemaligen Ost-Berliner interessierte das nicht und die Schönefelder Anwohner auf der Müggelsee-Seite wurden erst am 9. September 2010 durch die neuen Flugrouten wach, zu spät. Die CDU stellte sich jetzt an die Spitze der Bürgerproteste gegen die neuen Flugrouten, obwohl der CDU-Diepgen-Senat BBI den Flughafen BER mit erfunden hatte. Lotse Bruce C.: Die Berliner werden erst später merken, dass ihnen Tempelhof fehlt. Inzwischen merken es auch die Brandenburger, die sich jetzt über abknickende Flugrouten von Schönefeld ärgern. Der 30. Oktober begann für mich morgens um 4 Uhr mit der Betreuung der Sendung „Koschwitz am Morgen“ aus dem Tower Tempelhof, nachmittags etwas Schlaf, abends zur Demo auf dem Platz der Luftbrücke und dann auf den übervollen Tower. Der Himmel weinte den ganzen Tag. Wowereit schlich sich von hinten über das Vorfeld in die Haupthalle zur Abschiedsveranstaltung, er soll sich zum Teufel scheren. Ein dicker Tenor sang dort gefühlvoll in der Live-Übertragung „It’s time to say good bye“, peinlich! Mir zerreißt es immer noch die Ohren. Kurz vor Mitternacht ließen Jan-Wilhelm K. und Bruce C. die JU 52 und die DC 3 starten. Die DC 3 küsste den Tower, aus der Traum. Betäubt fuhren wir nach Hause. Am nächsten Morgen durfte ich im Tower das Licht ausmachen. Da mich ein Elektriker von der Oderstraße aus im Tower sah, rief er mich an, ob ich ihm die Kontrolle des Beleuchtungspultes in seine Station schalten könnte. Viele Monate lag der Platz als Brache da, jetzt beginnt er wieder zu leben, wenn auch nicht als Flughafen, diese Hoffnung habe ich aufgegeben. Auch den Tower-Tempelhof durfte ich mit zurückbauen, eigentlich müsste ich reif für die Couch des Psychiaters sein. Ich durfte immer noch ab und zu in Tempelhof sein, denn noch gibt es dort die SE-Stelle. Ich hoffe, dass THF als Fläche erhalten bleibt und nicht in Geschichtslosigkeit versinkt. Zurzeit sieht es gut aus, aber die Wowereits und Junge-Reyers sterben nie aus. Als Ehemann einer Bibliothekarin würde ich mir die Verwirklichung des geplanten Baues der Berliner Zentralbibliothek auf dem Gelände wünschen.

Die letzten Jahre vergingen ohne Höhen und Tiefen, Dienst überwiegend in Tegel, Mitarbeit bei der Zentralen Leitungsdatenbank zusammen mit Katja J., Gerd K., Dorothea D. und Monika H.. Rückbauplanung, das war’s.

Ich habe zwar die wichtigsten Sprüche der Flugsicherung gesammelt, möchte sie aber lieber doch nicht veröffentlichen, da viele zu negativ ausgefallen sind. Komisch, dass immer die problematischen Dinge hängen bleiben. Hier aber der Beste:

Die Technik ist der Esel, auf dem die Lotsen zum Erfolg reiten. Egon B., ehemaliger Leiter der Akademie in Langen.

Fast 35 Jahre Flugsicherung: das sind 420 Monate oder genau 1810 Wochen oder genau 12671 Tage - eine lange Zeit. Trotzdem kommt mir der Beginn am Columbiadamm wie gestern vor. Ich danke allen Kollegen, die mich ertragen haben und mit denen ich zusammenarbeiten durfte. Jetzt bleibt mir nur noch übrig den Damen zu sagen: „Ihr seht heute wieder blendend aus“ und das war immer mein voller Ernst. Es war eine schöne Zeit, eine interessante und abwechslungsreiche Arbeit, ich gehe trotzdem gerne. Radfahren durch die Mark Brandenburg auf Fontanes Spuren, Fotografieren, Treffen mit Freunden, Reisen mit meiner Frau Bärbel, die leider noch knapp 2 Jahre schaffen muss, dann aber gründliche vier Wochen Venedig, werden mich ausfüllen. Vielleicht kann ich meiner Frau die Zeitung bügeln und anstreichen, was sie lesen sollte. Bisher war es umgekehrt. Morgens etwas länger schlafen. Vielleicht Museumswärter in THF, auch über Amateurfunk denke ich wieder nach. Es gibt ein Leben vor dem Tod.