Fotografien & Texte

Elbe 2013


Elbe 2013, Garmin BaseCamp

 

Sa. 27.4.

Um 8:25 zum Südkreuz. Der Zug hatte 15 Minuten Verspätung. Auf dem Bahnsteig sprach uns eine Frau an, ob wir nach Wittenberge fahren würden und ob wir ein Schlüsselbund für ihren Mann mitnehmen könnten. Na klar. Der Zug kam dann auch mit der gleichen Verspätung an und der Mann erwartete uns schon. Es ging dann zum Lokschuppen. Die älteren Eisenbahner waren alle an der Drehscheibe und drehten eine kleine Diesellokomotive hin und her, die auch ein paar Anhänger verschob. 4 Euro kostete der Eintritt. Es gab einige riesige Dampfloks zu sehen, eine sogar unter Dampf. Auch eine V200 Diesellok stand auf dem Außengelände. Es gibt noch viel zu tun, aber die Drehscheibe ist interessanter. Dann ging es vorbei an der Ölmühle Richtung Elbe. Es war kalt und es nieselte. Einmal stellten wir uns an einem Haltestellenhäuschen unter. In Lenzen kehrten wir ein. Es gab mitten im Osten Ragout Fin und kein Würzfleisch. Weiter über den Lenzer Burgturm nach Dömitz. Mein Asthma quälte und so zogen sich die Kilometer bei Gegenwind. Hübsche Pferde und Kühe unterwegs. In der Radlerpension untergekommen. Kaum die 2 Treppen hochgekommen. Jetzt gut gegessen bei der Torbrücke. Bin müde.

Wittenberge, Eisenbahnausstellung

 

So. 28.4.

Um 9 Uhr los Richtung Hitzacker. Erst über die große Elbbrücke und dann entlang der Elbauen. Tolle Gegend und die Häuser aus "Schöner Wohnen". Hitzacker liegt auf einer Insel, schöne Fachwerkhäuser. Ein gepflegtes westliches Idyll. Weiter über die 7 Berge nach Bleckede. Unterwegs in einem Café ein Schinken- und ein Käsebrot. Weiter nach Lauenburg. Kannte ich bisher nur als Interzonen-Grenzübergang, nicht als Stadt. Die Elbe ist hier mächtig breit. Im Alten Schifferhaus abgestiegen. Heute hielt sich mein Asthma zurück. Trotzdem waren die 76 km nicht leicht. Waren heute in 3 Bundesländern, Meck-Pomm, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Wieder müde.

Hitzacker, Bärbel

 

Mo. 29.4.

Über Bonbonpflaster und dann einen steilen Sandweg aus Lauenburg weg. Bis kurz vor Geesthacht die B5 entlang, dann runter zur Elbe. Damit haben wir den unbefestigten Elberadweg umfahren. Vorbei am unheimlichen Kernkraftwerk Krümmel und dahinter das Pumpspeicherwerk mit seinen dicken Rohren. Strammer Gegenwind machte das Radfahren schwer. Beschlossen einen Schlenker zum KZ-Neuengamme zu machen. Es stehen noch die großen Backsteingebäude, die Baracken sind abgerissen und nur durch Steinumfriedungen angedeutet. Es gab eine bedrückende Ausstellung. Auch Kurt Schumacher war dort eingesperrt. Weiter gegen den stärker werdenden Wind, der angekündigte Regen blieb aus. Eine Milch an einem Supermarkt in Fünfhausen getrunken. Weiter nach Ochsenwerder, wo es ein Bed-Breakfast gab. Leider war es ausgebucht, so richtig zu essen gab es montags auch nichts in der Nähe. Weiter nach Hamburg-Moorfleet. Es fing leicht an zu regnen. Dort ins Hotel Amedia. Trotz Kirchentag 3 Übernachtungen bekommen. Die S-Bahn nach Hamburg-Hbf ist in der Nähe. Es sind nur 4 Stationen. Nach 51 km Wind waren wir ziemlich erschossen. Ich hätte ewig unter der Dusche stehen können. Fußläufig gibt es nur 2 Lokale hier. Ein Asia-Imbiss wurde uns empfohlen und hätte uns, nach all den Bratkartoffeln der letzten Tage, gut gefallen. Hatte jedoch zu. Im Lokal gegenüber leckeren  Spargel gegessen. Wir schauen uns müde an.

Hamburg, Hafen

 

Do. 30.4.

Mit S- und U-Bahn nach Baumwall gefahren und in die Miniatur Welten-Ausstellung. Pedantisch gestaltete Modelleisenbahn. Die Schweiz mit Matterhorn und Eisenbahn bis fast oben hin. Alles sehr schön gemacht. Einen Flughafen mit tollen Starts und Landungen. Es steckt eine Menge Computertechnik dahinter. Es war recht voll. Danach in die Kaffeerösterei nebenan. Zu den Landungsbrücken geschlendert. Um halb drei zur großen Hafenrundfahrt. Die großen Containerschiffe waren ausgelaufen. Die üblichen launigen Kommentare des Kapitäns. Zum Abschluss durch die Speicherstadt, sehr schön. Wieder zu den Landungsbrücken und kurz mit dem Fahrstuhl runter in den alten Elbtunnel. Weiter zur Herbertstraße. Frauen dürfen da nicht rein. Warum? Wahrscheinlich sind schon genug da. Dort war tote Hose. Bärbel durfte trotzdem nicht mit. Reeperbahn nachmittags um 5. Schmuddelig und bieder. Im Blockbräu an den Landungsbrücken gegessen.

Hamburger Speicherstadt

 

Mo. 1.5.

Mit der S-Bahn zum Dammtor. Kurzer Weg zur Binnenalster. Auf einer Bank gesonnt. Zum Rathaus, unterwegs die ersten Kirchentagsbesucher. Die Innenstadt war für den Autoverkehr gesperrt. Weiter zum Michel. Sehr schöne Aussicht über die Stadt und den Hafen. Hamburg erscheint klein. Mit den Vororten sollen es 1,8 Mio. Einwohner sein. Kleiner Imbiss in einem Restaurant. Sogar draußen gesessen. Danach in die Speicherstadt. Viel Trubel. Vorbei an der Elbphilharmonie, ein ausgesprochen scheußliches Gebäude. Müde Füße, ab zum Bahnhof und zurück ins Hotel. Abends zum fußläufigen Thailänder.

Hamburg, Kleine Alster

 

Do. 2.5.

Halb neun los Richtung St. Pauli Landungsbrücken und mit dem Linienschiff nach Finkenwerder. Airbus hat dort einen Riesenflughafen. Weiter nach Jork, einem kleinen Ort mit schönen Fachwerkhäusern. Vor der Kirche waren viele E-Bikes. Wegen einer Straßensperre über Feldwege und die nicht gebaute Autobahn in Richtung Harsefeld. Bei Christoph angerufen, er hat Zeit. Großer Schnack bei ihm zu Hause. Um halb sieben kam Birgit aus der Praxis. Wir haben dann die Räder ins Hotel zurückgebracht und sind dann gemeinsam essen gegangen.

Windmühle in Jork

 

Fr. 3.5.

In Ruhe gefrühstückt. Los, Richtung Stade. Das GPS führte uns über wunderbar ruhige Straßen, dafür fast an Stade vorbei. 5 km extra, dafür nette Pferde, Ziegen und Hund. Stade ist sehr hübsch. Weiter durch die Pampa, alles flach und relativ langweilig. Noch ein Verhauer von 5 km. In Osten eine Spargelsuppe. Wunderschön am geschlängelten Flüsschen Oste entlang. Der Gegenwind nahm zu und die Kilometer zogen sich. Das erste Mal auf dieser Tour die kurzen Hosen angezogen. Die letzten 6 km hinein nach Cuxhaven waren eine Zumutung. Erst Bonbonpflaster, dann einen abgebrochenen Radweg. Am Ende mündete der Radweg in eine Kraftverkehrsstraße. Na, und? Nach 108 km doch noch angekommen. Im Hotel Stadt Cuxhaven untergekommen, nicht ganz billig. Man gönnt sich ja sonst nichts. Verbindung nach Helgoland und Brunsbüttel ausgekundschaftet. Gut Pizza gegessen.

Bärbel mit Schilder Wirrwarr

 

Sa. 4.5.

Gut geschlafen und sehr gut gefrühstückt, sogar mit einem Gläschen Sekt. Marianne vor ihrem letzten Arbeitstag angerufen. Oh ja, letzter Arbeitstag auf einem Samstag. Ab mit dem Bus ins Ahoi-Bad. Es war ziemlich leer und füllte sich erst am Nachmittag. Meine brennenden Augen und mein Heuschnupfen zeigten sich unbeeindruckt.

 

So. 5.5.

Frühstücksraum war etwas voll, die Serviererinnen kamen nicht nach. Pünktlich zur Schiffskasse, nur das Schiff legt woanders ab. Na, wir hatten Zeit. Ruhige Überfahrt nach Helgoland. Viele große Schiffe kamen unterwegs vorbei. Helgoland lag im Nebel. Durch die seltsame Unterstadt und mit dem Fahrstuhl nach oben. Einmal um die Insel mit viel Vogelgeschrei. Die DFS ist mit einer Sende-Empfangsstelle vertreten. Es gab eine zutrauliche Heidschnucke. Sie aß sogar ein Gummibärchen, hatte allerdings Schwierigkeiten mit dem Mümmeln. Kalte Rückfahrt, weil Bärbel im Freien sitzen wollte. Ich bin dann doch runter in den Salon.

Lange Anna auf Helgoland

 

Mo. 6.5.

Nach der Windrichtung geschaut, ost-süd-ost. Also mit dem Rad nach Bremerhaven. Eine ziemlich befahrene Straße mit Fahrradweg. Am Marineflughafen Nordholz vorbeigekommen und dort in die Ausstellung gegangen. Viel über Luftschiffe gesehen und ein paar heruntergekommene Flugzeuge gab es. Weiter Richtung Bremerhaven. Es war ziemlich langweilig. Wenig vom Hafen gesehen, weil man nicht herankam. Zum Auswanderungshaus mit einer wirklich tollen Ausstellung. Es ging um die Auswanderung in die Neue Welt und nach Australien. Der zweite Teil der Ausstellung ging um die Einwanderung nach Deutschland. Kompliziert zum Bahnhof und den angepeilten Zug nach Cuxhaven gerade noch bekommen.

Bremerhaven, Auswandererhaus

 

Di. 7.5.

Erst zum Buchladen, um eine Karte für das ungeplante Schleswig-Holstein zu besorgen. War aber sehr schlecht bestückt. Zum Hafen und auf das Schiff nach Brunsbüttel gewartet. Als es dann kam, drängelten die Rentner, bald sind wir auch so weit. Nach 2 Stunden waren wir auf der anderen Seite der Elbe, und es ging noch durch die große Schleuse in den Nord-Ostsee-Kanal. Neben uns wurde ein großer Tanker rund einen Meter herab geschleust. Tolles Erlebnis, dann noch am Tanker in der Schleusenkammer vorbeigemogelt. In Brunsbüttels Buchhandlung fündig geworden. Mit der Fähre über den Kanal. Dann gegen den strammen Ostwind nach Itzehoe gekämpft. Am Kernkraftwerk Brunsbüttel vorbeigefahren, war wieder unheimlich. Unterwegs viele Kühe und Pferde. Mein Husten quälte. Nach 34 km und einsetzendem Regen ein Hotel in Itzehoe gefunden, ziemlich kaputt. Unsere Räder stehen in einem ehemaligen Kino.

Schiffsführer

 

Mi. 8.5.

Morgens mit Marianne, zum Geburtstag, telefoniert. Bedeutungsloses Frühstück. Die Räder aus dem Kino geholt und ab nach Bad Bramstedt und weiter nach Bimöhlen. Bärbel war 1962 und ich 1963 dort im Schullandheim. Das Haus steht noch, ist jetzt eine medizinische Einrichtung. Viele Bilder gemacht, damit Bärbel zum Grundschultreffen Ende Mai glänzen kann. Dann zum Wildpark Eekholt. Als erstes zu den frechen Ziegen, eine hübscher als die andere. Wir wurden bestürmt, weil wir etwas zu Fressen hatten. Bärbels Radlerhemdchen wurde schmutzig und es wurde der Tierparkplan zerfetzt. Nette Esel, schöne Eulen, ein Fuchs, Wölfe von weitem und Wutzen mit Frischlingen. Als wir weiterfahren wollten, mussten wir ein Gewitter abwarten. Dann ging es durch den Wald nach Bad Segeberg. Ein schönes Hotel in der Fußgängerzone gefunden. Es muss noch vom Gemeindewahlkampf berichtet werden, der hier tobt. Die FDP wirbt mit Milchbubis, die jedoch so geschickt fotografiert sind, dass man die Eierschalen hinter den Ohren nicht sieht. Die CDU gibt sich staatsmännisch-jovial und die SPD tritt wie das Mediamarkt-Team im heimischen Adria-Kino auf. Es fehlt nur das Winken und "Viel Spaß beim Film". Die Linke lässt Gregor kommen und garantiert geringe Energiepreise. Sogar die Piraten scheint es noch zu geben. An die Grünen kann ich mich nicht erinnern.

Ehemaliges Schullandheim Bimöhlen

 

So. 9.5.

Zeitig los durch die wellige Landschaft nach Lübeck. Der leichte Rückenwind machten die 33 km zum Kinderspiel, obwohl mich der Husten immer noch behindert. Am Holstentor angekommen. Es ist ganz schön schief. Zum Dom, dort nur kurz reingeschaut, weil Gottesdienst war. Es fing an zu regnen, wir in ein Café. Es war nur ein kurzer Schauer. Weiter zum Rathaus und zur Marienkirche. Neben dem Teufel gesessen und gewartet, bis Bärbel die Kirche besichtigt hatte. Dann bin ich in die beeindruckend große Kirche. Lübeck ist eine schöne Stadt. Noch zum Willy-Brand-Haus und dann zum Bahnhof zum Zug nach Bad Kleinen. Pünktlich am Bahnhof Zoo angekommen.

Lübecker Hauptbahnhof

Nachlese

Beim nochmaligen Lesen dieses Berichts ist mir die Erwähnung des häufigen Hustens und des Asthmas aufgefallen. Heute würde ich sagen, es waren die Vorboten meines Lungentumors.