Fotografien & Texte

Going am Wilden Kaiser, 3. bis 13.10.2019


3.10.

Früh um 6 standen Hartmut und Manfred mit dem Auto vor der Tür. Mein schwerer Koffer war schon runtergebuckelt. Ja, die viele Technik, die mitmuss und dann noch Bärbels und meine Bergstiefel. Da Hartmut noch ein werktätiger Lehrer ist, musste es der Feiertag und damit der Ferienanfang sein. Es ging auch alles sehr gut. Von Hof aus nahmen wir die A93 und haben uns dann an den Staus rund um München über Landstraßen vorbeigemogelt, das zog sich dann aber. Zwischen Kiefersfelden und Kufstein war ebenfalls Stau angesagt, deshalb sind wir hintenrum über den Chiemsee und St. Johann nach Going am Wilden Kaiser gefahren. In Wasserburg am Inn haben wir eine Pause gemacht. Um 16 Uhr waren wir am Hotel. Annedore und Ingmar waren schon da. Eckart und Jeanette kamen dann pünktlich zum Abendbrot ins Restaurant. Damit ist die Fotogruppe, bis auf Friedhelm, der Sonntag kommen wird, komplett.

Die Preise hier in Going sind recht heftig.

Wasserburg am Inn



Himmel von Going am Wilden Kaiser



4.10.

Um 7:30 gutes Frühstück. Sechs von uns wollen zur Wochenbrunner Alm mit dem Bus, um dort zu wandern. Ich möchte erst mal meinen Fuß ausprobieren. Wir sind hinter dem Haus zum Hollenauer Kreuz gelaufen. Ich bin recht schlecht in Form. Es war sehr schweißtreibend. Da hätte ich die anderen eher aufgehalten. Der kaputte Fuß funktioniert einigermaßen. Wir sind aber in etwa in der angegebenen Zeit geblieben. Oben war eine Jausenstation, die aber nicht gut besucht war. Zwei Ziegen waren in einem Gatter. Sie waren stark an meinen geschwitzten, salzigen Händen interessiert. Auf dem Rückweg ging es über eine Almwiese mit Kühen. Sie waren neugierig, aber auch vorsichtig. Wie man weiß, mag ich Kühe der schönen Augen wegen. Meine Nähe war aber nicht gefragt. Eine Kuh stieß mich mit ihrer Flanke um. Ich kann aber nicht genau sagen, ob mit Absicht. Mittagsschlaf und ruhiger Nachmittag. Die anderen sind von der Wochenbrunner Alm abgestiegen, das hätte uns gefehlt. Abends in die hiesige Pizzeria. Eine der besten Pizzen, die ich bisher gegessen habe, Luxuspizza „Da Capo“.


Das komplette Wilder-Kaiser-Panorama


Weinflaschen



5.10.

Um 8 Uhr gemeinsames Frühstück. Regen von Innsbruck bis Salzburg. Wir haben uns meine Diashow „Twang! 33“ angeschaut. Eigentlich eine tolle Erinnerung an unseren Freund Mike, zu einer guten Zeit, aber auch sehr traurig. Eines der besten Konzerte, das ich erleben durfte. Leider wird es mit Twang! 45 nichts mehr werden, Mike weilt seit einer Woche nicht mehr unter uns. 33 1/3 und 45 sind die Umdrehungen pro Minute der schwarzen Langspielplatten und Singles, daher die krummen Jubiläen. Mike war ein Fan der Vinylplatten, CDs zählten für ihn nicht so viel. Deshalb gab es auf seinem Label fast nur schwarze Platten.

Noch etwas gelesen und um 14 Uhr in die Sauna im Keller des Hotels gegangen. Um 17 Uhr haben wir uns mit den anderen im Kaminzimmer zum Schnack und Beratschlagen, was wir morgen machen wollen, getroffen. Ins Restaurant können wir wegen des großen Andrangs erst um 20 Uhr, gut gegessen.



6.10.

Um 8:59 los mit dem Kaiser-Jet nach Scheffau. Bis dahin sind es 12 Haltestellen und eine knappe halbe Stunde. Von Jet kann da keine Rede sein, eher von Lumpensammler, aber es werden dafür alle Orte angefahren. Nur die Bezeichnung Jet ist halt falsch, aber eine gute Verbindung. Um halb zehn sind wir in Scheffau angekommen. Dort waren wir schon dreimal im Urlaub, 1991, 2001 und 2011. Etwas abwärts und dann bequem aufwärts zum Hintersteiner See. Halb um den See in eine nette Jausenstation, Leberknödelsuppe und weißer Sturm (Federweißer). Dann zur östlichen Seespitze, leider wurden mir die Beine matt. Wir sind dann getrennt abwärts. Jeanette, Eckart, Bärbel und ich sind mit dem Wanderbus über Scheffau nach Going. Annedore, Ingmar, Hartmut und Manfred sind zu Fuß ins Tal gegangen. Wir haben beim Umsteigen in Scheffau einen guten Edelbrand im Hotel Weberbauer getrunken. Abends sind wir ins Restaurant Alexandra gegangen, sehr gut und reichlich.

Hartmut meinte, Alexandra wäre ein griechisches Restaurant. Nee, sagten die anderen, wir waren schon dort, es ist ein ganz normales Restaurant. Als Bärbel und ich einen Tisch reservieren wollten, hatten wir es dann doch fast als Griechen erkannt. Auf der Säufersonne stand in grüner Schrift „Griechisches Restaurant“. Erst bei genauem Hinsehen entpuppte es sich als Grieskirchner Bier.

Hintersteiner See

 

Unsere Fotogruppe am Hintersteiner See



7.10.

Ich musste einen Schuhmacher für meine lockere Bergschuhsohle finden. Im Internet war aber nur Michael Schuhmacher zu finden. Unsere Wirtin meinte, in Ellmau müsste einer bei der Raiffeisenbank sein. Friedhelm ist inzwischen eingetroffen und wollte in die Glasmanufaktur Riedel nach Kufstein. Das traf sich, aber der Schuhmacher in Ellmau war nur ein großes Schuhgeschäft. Dann gab das Internet doch noch einen Schuhmacher in Kufstein preis. Eine klitzekleine Werkstatt. Die Bedienung bewunderte den schönen Schuh und mit einem leichten Ruck war die ganze Sohle ab. Morgen Vormittag wird er wieder heil sein. Ich habe auch gleich gefragt, ob ich morgen im kleinen Laden/Werkstatt ein paar Fotos machen dürfe.

Weiter ging es zu Riedel, einem mittelgroßen Glas-Werk. Über der Werkhalle war ein Umgang, von dem man die Glasbläserkunst bewundern konnte. Es war irre heiß in der Halle. Sicher eine schwere Arbeit. Ich habe mir 6 Weißweingläser im Outlet gekauft. Noch ein bisschen im Regen durch die Stadt geschlendert und in einer Backstube Kaffee getrunken. Am frühen Nachmittag ging es zurück nach Going und noch in die Sauna in unserem Hotel. Die Sonne lässt sich sogar sehen.

Glasmanufaktur Riedel


Festung Kufstein



8.10.

Abreise von Jeanette und Eckart. Wir sind mit ihnen ins Tal nach Kufstein gefahren. Als erstes zum Schumacher in die Kinkstraße 12 gegangen, um meinen Bergschuh abzuholen. Freundlicher Empfang, der Schuh war fast fertig und musste nur noch abgeschliffen werden, so hatte ich noch Gelegenheit, ein paar Aufnahmen im Lädchen zu machen. Wer mal nach Kufstein kommt, sollte dort seine kaputten Schuhe reparieren lassen. Dann sind wir mit der Taxe raus nach Ebbs zum Fohlenhof gefahren. Das Gestüt hat sich ganz schön rausgemacht, eine große Halle, in schönem Binderholz, ist gebaut worden. Die Haflinger waren überwiegend mit Fressen beschäftigt. Sie sind nervöser als die gemütlichen Dicken. Die Stuten, Hengste und Fohlen stehen in getrennten Ställen. Zwei Pferde wurden in der Arena trainiert, waren dadurch gut zu fotografieren.

Nach dem Fohlenhof ging es zum Raritätenzoo um die Ecke. Nun ja, das Übliche für einen kleinen Zoo. Das Besondere waren die Berberaffen und recht freundliche Gänse, was nicht oft vorkommt.

Mit dem Stadtbus zurück zum Kufsteiner Bahnhof, dann über Söll nach Going, alles frei mit der Gästekarte. Vorbildlich, trotzdem sehr viel Verkehr auf den Straßen.

Schumacherladen in Kufstein


Auf dem Fohlenhof in Ebbs

 

Ich mag Gänse, nur sie mich nicht



9.10.

Ich habe Rücken und Regen ist angesagt. Bärbel ist mit dem Fotoapparat durchs Dorf.

Goinger Dorfkirche



10.10.

Ich schonte meinen Rücken und ließ die anderen losziehen. Sie sind mit dem Wanderbus zu Moor & More gefahren, um zum Schleierwasserfall zu wandern und ein paar Bilder vom dortigen Hochmoor zu machen. Es war ein bequemer Wanderweg und zuletzt ein felsiger Steig, am Fuß der Maukspitze.

 

 

Hüttlmoos



11.10.

Erster Tag mit richtig schönem Wetter. Deshalb haben wir etwas rückenschonendes geplant. Wir sind mit der Seilbahn zum Hartkaiser hochgefahren und über die Wiesen zur Brandstadl-Seilbahn gelaufen. Das dauerte etwa eine Stunde. Wir sind bescheiden geworden, besonders merkt man das, wenn man rüber zum Wilden Kaiser schaut. Dort waren wir schon auf vielen, der höchsten Spitzen gewesen. Diesmal war es nicht viel, aber immerhin haben wir uns bewegt. Die Kühe waren leider schon unten im Tal. Im Winter muss hier die Hölle mit Ski los sein. Mit der Seilbahn dort wieder runter.

 



12.10.

Nach dem Frühstück haben wir Annedore und Ingmar verabschiedet. Manfred, Hartmut, Bärbel und ich sind 50 km zur Vorderkaserklamm in der Nähe von Lofer gefahren. Eine sehr enge Klamm, nicht zu vergleichen mit der breiten Hölltal- oder Partnachklamm bei Garmisch. Sehr hübsch. Auf dem Rückweg sind wir noch in Kitzbühel oder, wie die Eingeweihten sagen in Kitz vorbeigefahren. Eine hübsche Stadt, mit den Reichen und Schönen oder mit denen, die sich dafür halten. Die russischen Neureichen usw. Da werden dann schon, an Stehtischen im Freien, Austern mit Schampus konsumiert. So viele Immobilienläden auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen, solche Preise auch noch nicht.

Nachmittags haben wir dann gepackt.

Was habe ich gelesen? Erstmal meine Fachzeitschriften, ohne durchgreifenden Erfolg, aufgearbeitet. Zu Hause ist schon wieder eine neue C'T eingetroffen. Dann im interessanten Buch Netz-Dinge, des Deutschen Technikmuseums, das ich geschenkt bekommen habe, gelesen. Ich habe ja dem Museum einen funktionierenden Commodore PET 2001 von 1979 vermacht und deshalb dieses Buch bekommen. Sehr kurzweilig.

Vorderkaserklamm

Der Kern von Kitz



13.10.

Nach dem Frühstück bei schönstem Wetter Richtung Berlin los. Erstmal bis Nürnberg-Feucht. Dort waren wir mit Gisela und Wolfram verabredet, die wegen einer Erkältung nicht zum Wilden Kaiser kommen konnten. Wir machten eine Pause in der Waldschänke Brückkanal, die schon eine halbe Reise wert war. Nach einer guten Stunde ging es dann etwas holprig weiter nach Berlin. Um halb sechs waren wir zu Hause.

Bärbel, Gisela, Manfred, Wolfram, Hartmut